Gegenwärtig sieht der Besucher der Museen seltene oder bereits ausgestorbene Tiere die im „Toten Zoo“, wie die taxidermischen Sammlungen liebevoll genannt werden, gesammelt und ausgestellt werden. Hierzu könnten, zeitnah, zahlreiche weitere Exemplare durch die diversen menschlichen Tätigkeiten und bedingt durch den fortschreitenden Klimawandel hinzukommen. Die Ambivalenz zwischen scheinbarer Erhaltung bzw Neugestaltung mit der einhergehenden Zerstörung lässt sich m.E. perfekt in diesem Kontext visualisieren.
Im zweiten Schwerpunkt der Arbeit wird die „Beehrung“ der Natur thematisiert. Hierbei sind ausgewählte Exponate als Opfer, Trophäen oder Sakrilegien inszeniert.
Ausgehend von der folgenden Textpassage aus Thomas Manns Zauberberg: „Außerdem aber hatten sie, wie der kleine Hans Castorp wohl bemerkte, wenn auch nicht mit Worten sich eingestand, allesamt, im besonderen aber die Menge der Blumen und unter diesen wieder besonders die vielfach vertretenen Tuberosen, noch einen weiteren Sinn und nüchternen Zweck, nämlich den, die andere, weder schöne, noch eigentlich traurige, sondern eher fast unanständige, niedrig körperliche Bewandtnis, die es mit dem Tode hatte, zu beschönigen, in Vergessenheit zu bringen oder nicht zum Bewußtsein kommen zu lassen.“ sind gezielt diverse Pflanzen ebenso wie prachtvolle Blumen und zahlreiche Stoffe oder mannigfaltige Hintergründe wie in einer Studiosituation eingesetzt. Wie in Manns Text angedeutet ist der Tod und die stetige Auseinandersetzung der existentiellen Bedrohung bewusst künstlerisch überhöht indem sie novelliert ist.